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Schön, dass du mir wieder deine Zeit schenkst!
Wenn du diesen Newsletter aufmerksam durchliest und v.a. auch umsetzt (es gibt nichts Gutes, außer man tut es…), dann kann die heutige Lektüre dir viel Leid ersparen und dir gleichzeitig viel Lebensqualität und Lebensjahre schenken.
Worum geht’s?
Um den weltweiten Killer #1 den Bluthochdruck!
Okay, okay, ich weiß, ich bin etwas spät dran, denn schließlich war der Welt-Hypertonie-Tag am 17. Mai! Aber dieses Thema ist so wichtig und letztlich auch ein zeitloser Dauerbrenner, dass ich es trotzalledem heute aufgreifen will. Verzeih mir bitte meine Verspätung, ist gerade extrem viel los bei mir 😉
Legen wir los!
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Ungefähr jeder dritte Mensch leidet hierzulande an Bluthochdruck, wobei “leiden” eigentlich missverständlich ist, denn die allermeisten Menschen, dich wahrscheinlich eingeschlossen, spüren ja erstmal gar nichts von ihren erhöhten Blutdruckwerten. Im Gegenteil, senken wir den Blutdruck anfangs zu schnell fühlen wir uns oftmals sogar unwohl, schlapp und abgeschlagen, denn unser Körper hat sich ja oft über viele, viele Jahre an den zu hohen Druck gewöhnt, quasi als die “gewohnte Betriebstemperatur”.
Leider “nagt” aber unser Bluthochdruck, auch wenn wir ihn nicht spüren, in aller Stille an unseren Blutgefäßen und unseren Organen und es drohen Schlaganfall, Hirnblutung, Herzinfarkt, Herzschwäche, Sehstörungen und Nierenversagen.
Und jetzt schnall dich an:
Man schätzt, dass jeder zweite Herzinfarkt und Schlaganfall und jeder fünfte Fall von Nierenversagen Folge von Bluthochdruck sind!
Aber wie du weißt, bin ich ja Optimist und deswegen habe ich mal wieder gute Nachrichten für dich: Wir müssen es gar nicht soweit kommen lassen, denn wir haben jede Menge “tools”, um unseren Blutdruck ein Leben lang gut einzustellen und uns damit all die beschriebenen schrecklichen Komplikationen vom Halse zu halten. Wenn dein Bluthochdruck noch in einem frühen Stadium ist, dann genügen oftmals sogar ursächliche Maßnahmen. Sprich die Verbesserung deines Lebensstils!
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Die drei großen Player hierbei habe ich dir ja schon einige Male vorgestellt: Mit einer smarten Ernährung, täglicher, körperlicher Aktivität und einem entspannten Seelenleben bist du dabei!
Und wenn wir mit unserem Lebensstil allein (leider in der Mehrzahl der Fälle so) in der realen Welt unsere Blutdruck-Zielwerte nicht erreichen, dann gibt es jede Menge gut verträglicher Medikamentengruppen, von denen wir dann auch Gebrauch machen sollten.
Bevor wir uns jetzt aber “ordnungsgemäß” um unseren Blutdruck kümmern können, müssen wir natürlich zunächst einmal wissen, wo wir denn mit unseren Werten eigentlich hin wollen.
Oder um es mit den Worten von Seneca zu sagen (du weißt ja jetzt: Ich liebe gute Zitate 😏…):
“Wenn wir nicht wissen, welchen Hafen wir ansteuern, dann ist kein Wind günstig!”
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Dabei herrscht allerdings eine ziemliche Verwirrung um die anzustrebenden Blutdruckwerte, nicht zuletzt auch deshalb, weil in den Medien die verschiedensten Blutdruckwerte munter hin und her jongliert werden.
Woran sollen wir uns nun orientieren?
Fangen wir an mit der offiziellen Definition des Bluthochdrucks:
Hier können wir uns in jedem Fall schon einmal eine Zahl gut einprägen, nämlich 140/90mmHg. Dies ist zumindest bei uns in Europa die Grenze, bei der man bei darüber liegenden Werten von einem Bluthochdruck spricht (zu den Amis später …).
Ganz so einfach ist es aber leider dann doch nicht, denn "traditionell" gibt es drei wichtige Methoden, den Blutdruck zu messen (die in naher Zukunft um viele weitere “digitale” Möglichkeiten bereichert werden):
- die Praxismessung, also die Blutdruckmessung beim Arzt
- die Blutdruckselbstmessung, also wenn du selber bei dir zu Hause den Blutdruck misst und schließlich
- die 24 Stunden-Langzeit-Blutdruckmessung
Und für alle diese drei unterschiedlichen Messmethoden gibt es jetzt auch unterschiedliche Werte, die einen Bluthochdruck definieren!
Why?!?
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Weil die Bedingungen sich natürlich unterscheiden. Kannst du dir sicher auch vorstellen: Wenn der Blutdruck in der Praxis von der attraktiven Arzthelferin oder dem autoritären Arzt selber gemessen wird, dann kann der Blutdruck schon mal in die Höhe schießen, ein Effekt den wir passend als “Weißkitteleffekt” bezeichnen.
Bei dir zuhause bist du hoffentlich entspannt? Daher sind natürlich die Werte der häuslichen Selbstmessung in der Regel auch niedriger. Und noch niedriger sollten die Werte bei der 24 Stunden Blutdruckmessung, also der Langzeitblutdruckmessung sein, welche ja vollautomatisch auch nachts, also wenn du schläfst, gemessen wird und somit die normalerweise niedrigeren nächtlichen Blutdruckwerte in die Gesamtanalyse mit einfließen.
Somit gilt also für die Messung in der Arztpraxis, dass du einen Bluthochdruck hast wenn wiederholt ein Blutdruck von über 140/90 mmHg gemessen wird. Für deine Selbstmessung zu Hause solltest du an sieben aufeinanderfolgenden Tagen deinen Blutdruck messen. Hier wird bereits ab einem Mittelwert von über 135/85 mmHg ein Bluthochdruck attestiert. Für die 24 Stunden-Langzeit- Blutdruckmessung wird Bluthochdruck ab einem Mittelwert der Einzelmessungen von über 130/80 mmHg definiert.
Schönes Ding! 3 verschiedene Arten der Messung, 3 verschiedene Bluthochdruck-definierende Grenzwerte!
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Wir sind aber noch nicht fertig!
Um dich jetzt vollends zu verwirren, lege ich noch einen drauf:
Wir müssen nämlich noch zwischen den Werten, die einen Bluthochdruck definieren und den sogenannten Ziel-Blutdruckwerten unterscheiden. Das sind die Blutdruckwerte, die wir erreichen wollen, wenn wir einen Bluthochdruck behandeln.
Und hier gilt aktuell, dass für jüngere Patienten bis 65 Jahre der Blutdruck nach Möglichkeit, sprich wenn dies gut vertragen wird, unter 130 mmHg systolisch gesenkt werden sollte.
Grundsätzlich sind die Mittelwerte aus mehreren Blutdruckmessungen zur Einschätzung der Blutdruckeinstellung entscheidend. Einzelne Ausreißer sind meistens bestimmten Situationen geschuldet (dein Partner:in hat schon wieder den Müll nicht rausgebracht und die Obstfliegen feiern eine Halloween-Party) und in der Regel (abgesehen von extrem hohen Werten) nicht entscheidend für die Gesamteinschätzung.
Natürlich gibt es jetzt auch noch verschiedene Schweregrade des Bluthochdruckes. Werte über 140/90 mmHg ergeben dann in systolischen 20er und diastolischen 10er Schritten die verschiedenen Stadien der Hypertonie.
Bei all den tollen Zahlen jetzt hier für dich eine schöne Übersicht über die Welt des Bluthochdrucks zum Ausdrucken und auf deinen Schreibtisch legen 😏
Die Blutdruckwerte im Überblick:
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optimal
Bluthochdruck:
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<120/80mmHg
wiederholt >140/90 mmHg in der Praxis
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Mittelwert aus Einzelmessungen zuhause:
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Soll: <135/85 mmHg
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Mittelwert 24-Stunden-Messung:
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Soll: <130/80 mmHg
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Hypertonie °I:
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140/90-159/99 mmHg
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Hypertonie °II:
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160/100-179/109 mmHg
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Hypertonie °III:
Zielblutdruck (<65 Jahre/gute Verträglichkeit)
unterer Grenzwert
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>180/110 mmHg
systolisch >130mmHg
110/70 mmHg
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Alles klar?
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Wie so oft sehen die Amis das ganze noch etwas anders:
Als Reaktion auf eine große amerikanische Studie, die SPRINT-Studie, die ergeben hatte, dass eine stärkere Blutdrucksenkung, nämlich unter einen systolischen Wert von 120 mmHg besser vor Herz-Kreislauf-Komplikationen und Todesfällen geschützt hatte, als die gängige Senkung des Blutdrucks unter 140mmHg, definieren die amerikanischen Fachgesellschaften einen Blutdruck ab 130/80 mmHg als Bluthochdruck. So wurden, quasi über Nacht, 32 Millionen US-Amerikaner zu Bluthochdruckpatienten!
Wir Europäer haben uns hier nicht angepasst, denn die genannte SPRINT-Studie wird leidenschaftlich diskutiert, da die Art der Blutdruckmessung anders war als in vorausgegangenen Studien. Diese erfolgte nämlich ohne Beaufsichtigung durch ärztliches oder nichtärztliches Personal. Dadurch fällt natürlich der bereits besprochene „Weißkitteleffekt“ weg, und die Werte wurden somit quasi systematisch niedriger als in der realen Welt und in anderen Vergleichsstudien gemessen. Man vergleicht quasi Äpfel mit Birnen.
Allerdings haben wir Europäer insofern auch auf die SPRINT-Studie reagiert als das wir nun auch (bei guter Verträglichkeit), einen Ziel-Blutdruck von systolisch unter 130mmHg anstreben, wie wir das ja oben schon besprochen haben.
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Zum Schluss noch die Frage:
Kann denn der Blutdruck auch zu niedrig sein? Gibt es auch einen unteren Blutdruck-Zielwert, den wir nach Möglichkeit nicht dauerhaft unterschreiten sollten?
So ist es! Gerade wenn bei dir zum Beispiel eine Koronare Herzerkrankung, sprich eine Arteriosklerose vorliegt, bei der ja aufgrund der Verhärtung der Arterien die Organdurchblutung bei zu niedrigen Blutdruckwerten empfindlich eingeschränkt sein kann, gilt dass hier der Blutdruck auch nicht zu stark abgesenkt werden sollte. Der untere Grenzwert, der auf Dauer nicht unterschritten werden sollte, liegt hier bei 110/70 mmHg.
Also, du siehst schon, gar nicht so einfach mit der Definition. Gut möglich, dass es in Zukunft wieder neue Zielwerte geben wird. Viel einfacher aber in der Regel den Blutdruck ein Leben lang gut einzustellen!
Und deshalb jetzt nach all dem Hin und Her die alles entscheidende Take Home Message zum Eingravieren in deine hinterletzte Hirnfurchung:
Entscheidend ist deinen Bluthochdruck als gefährlichen Killer richtig ernst zu nehmen und lebenslang konsequent einzustellen. Damit wirst du nicht nur viele Jahre länger, sondern auch besser leben!
Also, jetzt weißt du Bescheid!
Hol dir deine Lebensqualität und deine Lebensjahre, die du verdienst! Investiere in deine Zukunft, mit kaum etwas anderem bekommst du so einen guten “Return-on-Investment”.
Ich wünsch dir jetzt ein wunderschönes Wochenende!
In meinem nächsten Newsletter habe ich für deine bisherige Treue ein WERTVOLLES Geschenk für dich 👍
Bis dahin, mach’s gut und bleib schön gesund,
Dein Stefan Waller
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Mehr Infos findest Du wie immer auf meiner Website.
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Bildquellen:
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